Yoga & Krebs

Warum Yoga bei Krebserkrankungen?

Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass Yoga die Therapie einer Krebserkrankung unterstützen kann, indem es die oft starken Neben- und Nachwirkungen mindern kann und somit zu einer erhöhten Lebensqualität beitragen kann. Yoga wurde im November 2021 offiziell in die S3-Leitlinie "Komplementärmedizin für onkologische Patient*innen" aufgenommen und wird somit als komplementärmedizinisches, d.h. begleitenedes Verfahren bei einer Krebstherapie empfohlen.

 

Wichtig: Yoga kann keine Medizin ersetzen! Beim ersten Verdacht auf eine Krebserkrankung bzw. bei der Diagnose Krebs ist immer eine sofortige medizinische Versorgung und Therapie notwenig! Yoga ist also keine Behandlungsalternative zur medizinischen Therapie, kann aber dabei helfen, deren Neben-und Nachwirkungen zu mindern.

 

Wie Yoga bei Krebserkrankungen?

Yoga beinhaltet vielfältige Körperübungen, sie sowohl kräftigende als auch dehnende Wirkungen auf unsere Muskulatur haben. Diese sogenannten Yoga Asana können sanft ausgeführt werden und an alle Körpertypen und an fast alle körperlichen Nebenwirkungen einer Krebserkrankung angepasst werden. Beispielsweise wird in Yogaklassen für Menschen bei einer Brustkrebs-Therapie darauf geachtet, nicht zu viel Gewicht auf Schultern, Oberarme und Brustkorb zu verlagern. Bei Menschen mit einem künstlichen Darmausgang wird darauf geachtet, keine auf dem Bauch liegenden Übungen zu praktizieren und due Bauchmuskulatur nur sehr sanft zu trainieren. Für jede Yogaübung gibt es zahlreiche Anpassungen und verschiedene Hilfsmittel wie Stühle, Blöcke, Kissen und Decken. Und für den von der Krebstherapie ermüdeten Körper bietet sanftes Yin Yoga eine hervorragende Alternative zu körperlich aktiveren Yogaformen.

 

Yoga unterstützt aber auch die mentale Gesundheit in der herausfordernden Zeit einer Krebserkrankung bzw. während der Krebstherapie. Vor allem die Kombination aus Körper- und Atemübungen als auch die Meditation haben eine beruhigende und stärkende Wirkung auf unseren Geist. Verschiedene Atemübungen steuern beispielsweise das parasympathische Nervensystem an, wirken also beruhigend und ´helfen bei Panik, Ängsten und Schlafstörungen. Andere Atemübungen wirken aktivierend, können die Stimmung und Vitalität heben. Sie helfen bei leichten Depressionen und beid er während der Krebstherapie so häufig auftretenden Fatigue. Wiederum ndere Yoga- und Atemübungen helfen bei Polyneuropathie, bei Hitzewallungen und können sogar Entzündungswerte im Körper reduzieren.

 

Vor allem integriert Yoga auch den emotionalen, den sinnsuchenden, den spirituellen Aspekt einer Krebserkrankung. Die Yoga-Philosophie schafft den Raum, um tiefgehend über die existentielle Situation nachzudenken. Yoga schärft damit das Bewusstsein für die offensichtlichsten Wahrheiten unserer Existenz: dass alles in dieser Welt vergänglich ist, dass wir weder an unserem Körper, noch an unserem Besitz noch an unseren Beziehungen festhalten können. Aber ebenso: dass jedoch in jedem von uns ein göttlicher Funkte steckt, der unvergänglich ist und immerzu existieren wird. Dieses Bewusstsein kann die Art, wie wir leben und wachsen, positiv beeinflussen.

 

Krebspatientinnen und Krebspatienten, die Yoga üben, empfinden die Nebenwirkungen ihrer Krebstherapie oft weniger belastend und berichten über eine höhere Lebensqualität. Dies ist immens wichtig und hilft dabei, die Krebstherapie trotz starker Nebenwirkungen nicht abzubrechen. Yoga unterstützt somit den Therapieerfolg.

 

Eine wichtige Sache noch: bitte hab keine Sorge, dass Du zu schwach, zu müde oder zu .... (was auch immer...:)  bist für Yoga. Ich passe die Übungen auf alle Körpertypen und fast alle Nebenwirkungen der Krebstherapie an, sodass alle, wirklich alle von den Yogakursen profitieren. Versprochen! Ich kann mich noch daran erinnern, welche Sorgen und Ängste ich hatte, als ich ca. 8 Wochen nach meiner Brustkrebs-OP zum ersten Mal wieder zu einer angeleiteten Yogaklasse gegangen bin. An Sonnengrüße war nicht zu denken - mein Arm konnte ich damals nicht über Schulterhöhe anheben. Und dennoch. Mit ein paar Anpassungen konnte ich die gesamte Stunde mitüben und vom Yoga profitieren. Und dafür bin ich sehr dankbar!